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Flüchtlingshilfe

WIE BAUE ICH AM EFFIZIENTESTEN NEUE STRUKTUREN AUF?

Ein Tipp vorweg an alle Freiwilligen & Initiativen: Bringt die “Offiziellen” zur Übernahme von Verantwortung in den Strukturen, die ihr aufgebaut habt. In Wegscheid haben wir das so gemacht: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1670827426468319&id=1669960719888323


DEIN ENGAGEMENT VOR ORT:

Du willst wissen, wie du Vor-Ort helfen kannst? Bitte diesen Post lesen: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1670655683152160&id=1669960719888323


LIVE-EINSATZ-BERICHT:

15.1.16

PeaceWatch.de hatte am 11.11.15 im Rahmen der BR-Sendung “BürgerForum live” dem bayerischen Innenminister Herrmann eine Liste mit Sofort-Maßnahmen zur Verbesserung der Flüchtlingssituation übergeben. Diese Liste haben wir in zahlreichen Gesprächen mit Helfern und Einsatzkräften vor Ort und mit Hilfe einer Onlineumfrage gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen erstellt.

Nun hat uns Herr Herrmann die versprochene Antwort zukommen lassen:

20160110_Stellungnahme_Herrmann_PeaceWatch-1

Zwei Zitate daraus:

“Niemand muss hungern, dürsten, frieren oder steht gar in Gefahr, zu Schaden zun kommen.”

” Mit großer Zufriedenheit stelle ich fest, dass das krisenhafte Geschehen vond en Verantwortlichen in Bayern – mit Hilfe der Ehrenamtlichen – in grandioser Weise bewältigt wurde und wird.”

Unser Kommentar dazu:

Ersteinmal danken wir dem Innenminister für seine Antwort. Diese liest sich wie eine Lobeshymne auf das Bayerische Krisenmanagement. Mit der Realität – wie wir sie während des u.g. Einsatzzeitraums an den Grenzen erlebt und dokumentiert haben – hat Herrmanns Interpretation leider wenig zu tun. In den Statements des Innenministers sehen wir einmal mehr, wie sehr die Wahrnehmungen in solchen Konflikten auseinanderklaffen.

Wir stimmen Herrn Herrmann zwar zu, dass sich die Situation – nach Wochen des Chaos – schließlich eingespielt hat und die staatlichen Akteure mehr Verantwortung übernommen haben; Tatsache ist jedoch auch, dass Frauen, Männer und Kinder an Bayerns Grenzen Tage und Nächte lang bei Minusgraden im Freien warten und frieren mussten. In dieser akuten Phase haben sich die politischen Akteure durch Überforderung, Untätigkeit und politische Scharmützel ausgezeichnet, während vor Ort lediglich die Zivilgesellschaft und z.T. auch das Rote Kreuz versucht hat, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Ein solch menschenunwürdiges Geschehen vor unserer Haustüre zum Erfolg umzudeuten, ohne auch nur den Hauch einer Selbstkritik zu zeigen, erscheint uns zynisch und erweckt den Eindruck, dass die Vorkommnisse im Nachhinein bewusst beschönigt werden.

In einem Punkt sind wir uns allerdings mit Herrn Herrmann einig: Unser großer Respekt gilt allen ehrenamtlichen Helfern, dem Roten Kreuz und auch einigen Einheiten der Bundespolizei. Die Führungsstäbe der Bundespolizei haben als einzige Behörde innerhalb weniger Stunden auf unsere Anfragen reagiert und nach einem persönlichen Treffen in Passau unsere Einsätze auch unterstützt, sowie den Kontakt zu den österreichischen Behörden hergestellt. Herzlichen Dank hierfür.

18.11.15

Today we summarised our experiences from all refugee operations in a single concept document:

CONTROLLED AND PEACEFUL BORDER CROSSING FOR REFUGEES WITH SECURITY BRACELETS 

In our experience this simple measure had a positive psychological and practical impact on the refugees and helped a lot to keep the crowd calm and peaceful.
We are currently working on implementing the system at further border checkpoints. Therefore we are in contact with UNHCR and the Slovenian organisation “Slovenska filantropija”. If you want to implement the system at a certain border checkpoint with your own team, we would love to give you as much support as possible. Please contact us via refugees@peacewatch.de

peacewatchDE_refugees_wristband-system_simplified

// Download the full concept here.
// You can download the Excel template file for our documentation list here.
// You may also find interesting: Managing a crowd – by Martin Křivánek

DEUTSCH:
Unsere Erfahrungen aus den Flüchtlingshilfe-Einsätzen an den Grenzen in Salzburg, Braunau, Wegscheid und Spielfeld haben wir nun in einem englischsprachigen Konzept zusammengefasst:

CONTROLLED AND PEACEFUL BORDER CROSSING FOR REFUGEES WITH SECURITY BRACELETS

Wir versuchen nun mit Unterstützung des UNHCR und der slowenischen Organisation “Slovenska filantropija” das Bändersystem an weiteren Grenzübergängen einzuführen. Wenn du das System mit deinem Team an einem bestimmten Standort eingenverantwortlich einführen möchtest, werden wir dich natürlich sehr gerne unterstützen! Melde dich jederzeit bei uns unter refugees@peacewatch.de

16.11.15

Spielfeld: Zwei PeaceWatch.de-Aktivisten waren heute vor Ort am Grenzübergang Spielfeld. Wir haben dort das “Team Österreich” / Rote Kreuz als Freiwillige bei der Essensausgabe unterstützt. Die Zugänge zu den Lagern auf beiden Seiten werden sehr restriktiv kontrolliert. Wir durften keine Fotos von der Situation machen. Die österreichische Seite ist mittlerweile auf einem hohen Organisationsniveau, ähnlich wie in Salzburg. Die Hilfsinfrastruktur vom ÖRK und der Caritas ist sehr gut ausgebaut. Die Freiwilligen leisten hervorragende Arbeit und versorgen die Menschen mit Essen und Trinken. Wo nach wie vor dringend Handlungsbedarf besteht ist im “Niemandsland” zwischen den beiden Grenzlagern. Hier müssen die Menschen auf einer Wiese warten und werden in einem “Trichter” (aus Bauzäunen) zum Grenzdurchlass geführt, was zu unnötigen Konflikten führt. In den österreichischen Zelten müssen die Leute dann in mit Metallgittern abgeteilten Sektionen warten. Um hier Veränderungen zu erreichen, waren wir auf organisatorischer Ebene mit der Einsatzleitung der österreichischen Polizei in Kontakt. Hier wurde uns mitgeteilt, dass die Einführung des Bändersystems (wie in Wegscheid und Salzburg) im Innenministerium immernoch diskutiert werde, es aber noch immer keine Entscheidung gebe. Die österreichische Polizei sei weder dafür noch dagegen. Wir könnten das System gerne auf der slowenischen Seite einführen, wenn die dortigen Polizei ihre Zustimmung gebe. Auch in Slowenien waren wir dann im Gespräch mit der Polizei: es war keine Hilfe möglich, niemand fühlt sich zuständig, wir sollen uns an “Lublijana” wenden… Anschließend sprachen wir noch mit Koordinatoren der slowenischen Frwiwilligen-Organisation “Slovensca Philantrophia”” und des UNHCR. Bei beiden Organisationen fand unser Vorschlang Zustimmung. Wir werden nun in den nächsten Tagen versuchen, unser Bändersystem auf dem offiziellen Weg über das “Urad za Komuniciranje” (Kommunikationsbüro der Regierung) anzuregen und wenn möglich die Umsetzung mit den beiden NGOs gemeinsam zu koordinieren.

11.11.15

18:00, Simbach am Inn:

PeaceWatch.de hat heute im Rahmen der BR-Sendung “BürgerForum live” den bayerischen Innenminister Herrmann getroffen. Wir haben ihm eine Liste mit Sofort-Maßnahmen zur Verbesserung der Flüchtlingssituation übergeben. Diese Liste haben wir in zahlreichen Gesprächen mit Helfern und Einsatzkräften vor Ort und mit Hilfe einer Onlineumfrage gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen erstellt. Hr. Herrmann hat uns versprochen, dass wir eine Antwort auf unsere Vorschläge bekommen. Zitat: “Da werde ich mich sehr gerne darum kümmern!”
Wir sind gespannt, was da zurück kommt und ob das Bayerische Innenministerium tatsächlich etwas an der Versorgung der Flüchtlinge verbessern wird.

15:00, Wegscheid:

Unsere Freiwilligen berichten, dass das Bändersystem in Wegscheid nach wie vor gut läuft – mitlerweile wird es vollständig vom Bundesheer betreut. Die Polizei auf beiden Seiten ist zufrieden mit dem System und der dadurch beruhigten Einsatzlage.
Nach wie vor müssen zahlreiche Flüchtlinge ohne Matratzen oder Decken auf dem Bretterboden übernachten, weil der Weitertransport auf der deutschen Seite nicht schnell genug realisiert wird. Für den Winter und die in Wegscheid zu erwartenden großen Schneemassen gibt es nach Aussage der österreichischen Bezirkshauptfrau aus Rohrbach keinen Plan. PeaceWatch.de sieht hier eine große Gefahr für alle Menschen vor Ort und fordert die offiziellen Stellen dringend zum Handeln und Kommunizieren ihres “Winterplans” auf.

09.11.15

14:00, Salzburg Wir haben mal wieder bei der befreundeten Bürgerinitiative in Salzburg vorbei geschaut. Hier betreuen die Freiwilligen immernoch das Bändersystem. Die Versorgung in Salzburg ist wesentlich menschlicher als Wegscheid: Hier gibt es wenigstens Feldbetten und neuerdings auch eine Baby-Station in separatem Raum.

05.11.15

PeaceWatch.de ist nun in Kontakt mit Freiwilligengruppen an den slowenischen Grenzen und prüft derzeit dortige Einsatzmöglichkeiten. Heute haben wir das österreichische Bundesheer und das Verteidigungsministerium kontaktiert um Möglichkeiten der Zusammenarbeit / Unterstützung bei der Einführung eines Bändersystems an weiteren Grenzorten auszuloten.

04.11.15

Pressetermine und Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus arbeiten wir gemeinsam mit anderen Freiwilligenorganisationen an einer Liste mit “10 Sofort-Maßnahmen zur Verbesserung der Flüchtlingssituation an den Grenzen”.

02.11.15

Update 18:00 Uhr:

SCHÄRDING
Nach Informationen von Freiwilligen vor Ort wurde in SCHÄRDING nun auch ein Bebänderungssystem eingeführt. Endlich müssen auch dort die Flüchtlinge nicht mehr auf der Brücke nach Neuhaus warten. Es gibt jetzt ein 1.000-Mann-Zelt, das vom Roten Kreuz betrieben wird.

WEGSCHEID
Einer unserer Freiwilligen hilft heute bei der Essensausgabe. Auch die Übergabe unseres Systems an die offiziellen Stellen ist noch immer am Laufen.
Eine Freiwillige und PeaceWatch.de-Gründer Matthias sind leider an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt, aber schon wieder auf dem Weg der Besserung. Denkt an den Selbstschutz: Regelmäßig Hände desinfizieren! Wer sicher gehen will, mit Handschuhen und Mundschutz arbeiten – auch wenn das unpersönlich ist.

01.11.15

Update 20:40 Uhr, Wegscheid:
Unsere Freiwilligen sind immer noch vor Ort im Schichtbetrieb. Ansprechpartner für unsere Freiwilligen vor Ort ist Dr. Paul Erhard (Notarzt aus Wegscheid, teils im Einsatz) oder sein Vater Dr. Götz Erhard.

Die vollständige Übergabe ans Bundesheer verzögert sich voraussichtlich bis morgen – unter anderem weil auf deren Seite leider wieder ein Schichtwechsel ohne saubere Einführung der neuen Einheiten in unser System stattgefunden hat. Auch die vom Bundesheer gelieferten Bänder sind bereits ausgegangen – weshalb nun doch auf die von uns privat finanzierten Bänder zurück gegriffen werden muss.
Für heute angekündigt waren 1.000 Flüchtlinge. Unsere Beobachter berichten von 20 Bussen (á ca. 50 Leuten, zzgl. einige Doppeldeckerbusse). 10 weitere Busse werden noch erwartet. Für die Flüchtlinge bedeutet das wieder eine Nacht auf dem Bretterboden im Notzelt, da die dt. Bundespolizei die Weiterfahrt nicht schnell genug realisieren können wird.

Update 12:30 Uhr, Wegscheid:
Nach Auskunft der Einsatzleitung ÖRK läuft unser System erfolgreich weiter. Im Zelt an den Wartezonen macht den Job wie vereinbart das Bundesheer. Draußen bei der Bebänderung unterstützen noch immer unsere Freiwilligen…

31.10.15

Update 14:00 Uhr, Wegscheid:
Die Situation vor Ort in Wegscheid ist nun wesentlich geregelter und organisierter: Das Rote Kreuz zeigt vollen Einsatz und die österreichische Polizei stand jetzt auch im Zelt vor der Essensausgabe des ÖRK (es gab auch warme Suppe). Die PeacheWatch Einsatzleitung hat das Bebänderungs- und Wartezonensystem nun an das Bundesheer übergeben. Die von uns angeforderten Soldaten machen einen guten Job! Ein paar unserer Helfer unterstützen Sie noch dabei.

Der Österreichische Einsatzleiter der Polizei kam auf uns zu und hat sich für sein gestriges unfreundliches Verhalten uns gegenüber entschuldigt und es mit den anstrengenden Einsatzbedingungen begründet. Wir können das absolut nachvollziehen und freuen uns umso mehr, dass die Kooperation am Ende doch noch geklappt hat.

Die PeacheWatch Einsatzleitung hat sich abschließend mit Einsatzleitung Rotes Kreuz, Übersetzerteam, Einsatzeitung Österreichische Polizei und Zugführer Bundespolizei besprochen und verabschiedet.

Unsere Prognose: Es sieht so aus, dass sich auf Grund endlich getroffener politischer Entscheidungen die offiziellen Organe nun stärker für die Flüchtlinge einsetzen und sich intensiver um die Situation kümmern. Es wurde von Polizeiseite bestätigt, dass heute noch sehr viele Flüchtlingsbusse in Österreich erwartet werden, so dass die Kapazität des Weitertranfers nach Deutschland dann erschöpft sein könnte. Es wird sich zeigen, wie die Einsatzkräfte dann mit dieser Situation umgehen.

Update 11:30 Uhr, Wegscheid:
Nach kleinen Kompetenzstreitigkeiten mit der Morgenschicht der Österreichischen Polizei läuft nun die Bebänderung wieder wie geschmiert.
Positiv: Immerhin zeigt sich die Österreichische Polizei jetzt zuständig und man spricht mit uns.

Update 08:00 Uhr, Wegscheid:
Auf dringende Hilfs-Anforderung von PeaceWatch.de haben die österreichischen Behörden nun reagiert: Während die Polizei keine Unterstützung anbieten konnte/wollte, hat eine sehr engagierte Führungskraft des Bundesheeres für uns nun 9 Soldaten organisiert, die wir voraussichtlich ab 10:00 Uhr in unser Bebänderrungssystem einweisen werden. Damit sollte dann hoffentlich sichergestellt sein, dass die geordnete Lage beibehalten werden kann. Die PeaceWatch.de-Einsatzleitung plant derzeit, sich nach der Übergabe ans Bundesheer heute im Laufe des Tages aus der Situation vor Ort zurückzuziehen. Wir werden trotzdem versuchen, Freiwillige vom Büro aus zu koordinieren. Bitte melden Sie sich nach wie vor gerne über den Doodle-Kalender an, aber schauen Sie vor Ihrer Anreise noch einmal auf diese Seite, wegen aktuellen Infos. (Die Lage verändert sich stündlich)

  • 31.10.15, Wegscheid: Die Kontrolle der von uns eingerichteten Wartezonen (links & rechts im Bild) haben wir heute an das Bundesheer übergeben.


DIE “FLÜCHTLINGSKRISE” ALS CHANCE

Viele Menschen sehen die Bilder der sogenannten “Flüchtlingskrise” und sind überfordert. PeaceWatch.de-Aktivist Matthias versucht aus den Erfahrungen an den Grenzübergängen heraus eine persönliche Antwort zu finden: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1671434513074277&id=1669960719888323


ZUM THEMA KLEIDERSPENDEN:

Bitte diesen Post lesen: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1670877593129969&id=1669960719888323

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